Entwickelt wurde dieses Tool im Rahmen des Projektes ULTIMOB von einem Team rund um DI Aurelia Kammerhofer von der TU Wien. Sie ist Projektassistentin an der TU Wien im Fachbereich Verkehrssystemplanung und begleitet Gemeinden als Pilotregionen in Forschungsprojekten.
Nehmen wir an, ich bin für den Radverkehr in meiner Gemeinde oder Region zuständig. Welchen Nutzen hat das Tool für mich?
Kammerhofer: Kurz gesagt – Sie können aus beendeten Projekten lernen und für laufende Projekte selbstkritisch überprüfen, welche erfolgsrelevanten Aspekte Sie bereits mehr oder weniger berücksichtigt haben. Dazu erhalten Sie dann auch Hintergrundinfos und mögliche Strategien zur weiteren Umsetzung sowie Zugang zu einer Good-Practice-Sammlung.
Wie ist es zur Idee dieses Innovationsbarrieren-Tools gekommen?
Kammerhofer: Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass viele innovative Mobilitätsprojekte erarbeitet werden, aber nie zu einer (langfristigen) Umsetzung kommen. Unser Interesse ist es daher, Projektbetreibende im Mobilitätsbereich zu unterstützen, ihre Projekte noch erfolgreicher umzusetzen.
Wie funktioniert das Innovationsbarrieren-Tool?
Kammerhofer: Angepasst an den Stand und die Art des Projektes, wird durch das Tool geleitet. Sie geben dabei zu unterschiedlichen Aussagen Ihre Einschätzung, inwiefern diese auf Ihr Projekt zutreffen. Abschließend erhalten Sie als Ergebnis eine Abbildung, die angibt, welche Themenbereiche bereits mehr oder noch weniger berücksichtigt wurden. Über einen eigenen Zugriffslink können Sie auf diese Daten, Infos, Strategien und Tipps jederzeit zugreifen.
Welche Innovationsbarrieren konnten bis jetzt in den untersuchten Projekten ausgemacht werden?
Kammerhofer: Wir haben erkannt, dass das Thema Nutzer:innen-Akzeptanz in vielen Projekten herausfordernd ist und bisher wenig Bewusstsein für gemeinsame Zielsetzung im Projektteam, strategische Kooperationen, die Gestaltung der Umsetzungsprozesse sowie die Einbindung der Nutzer:innen besteht. In Zusammenhang mit relevanter Technologie stellten sich ebenfalls weniger technische Aspekte als Barrieren heraus, sondern vielmehr rechtliche Aspekte (z. B. Haftungsfragen) und die Wahl der geeigneten Technologie für die jeweiligen Zielgruppen.