Kernstück des Projekts ULTIMOB sind die vier Pilotregionen Graz Umgebung, Großraum Salzburg, Ötztal und Tullnerfeld. Um einen möglichst umfassenden Bereich an realen Verkehrs- und Mobilitätsproblemen abzudecken, wurden vier Regionen ausgewählt, die sich stark voneinander unterscheiden. Im Rahmen von ULTIMOB finden in Form von Pilottests und Demonstrationen Anwendungen, Umsetzungsvorbereitungen und Skalierungen innovativer Personenmobilitätslösungen statt.
Ein zentrales Ziel in der Pilotregion Feldkirchen bei Graz ist es, den Anteil der Fahrten mit dem Kfz sowohl für den Binnen- als auch den Pendler:innenverkehr zu reduzieren. Die im Zuge des Koralmbahnbaus seit Mai 2021 aufrechte Sperre der Landesstraße B67 wird als Chance für die Mobilitätswende genutzt. Attraktive Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad werden geschaffen und die Angebote unter anderem auf einer Videowall mit mobilitätsbezogener Werbung aufgezeigt. Gleichzeitig wird das Mobilitätsverhalten mit Vorher-Nachher-Untersuchungen erforscht.
Der Schwerpunkt der Pilotregion Tullnerfeld liegt auf der Überwindung der Last-Mile-Problematik und der Beschleunigung des bestehenden Busangebots. Mit einem zukünftig automatisierten E-Bus soll der Bahnhof Tullnerfeld besser und effizienter an die Ortszentren und Siedlungsgebiete in der näheren Umgebung angebunden werden. Durch dieses Mobilitätsangebot soll eine Reduktion des Individualverkehrs und damit einhergehend eine Entlastung der Park&Ride Anlagen am Bahnhof Tullnerfeld bewirkt werden. Dies bewirkt eine Reduktion der CO2-Emissionen und vermeidet weitere Investitionen in den Parkraum für Pkw durch die Gemeinden.
In der Pilotregion Ötztal liegt der Fokus auf der nachhaltigen Gestaltung des mit dem Tourismus verbundenen Verkehrs. Unter anderem werden passende multimodale Mobilitätsangebote für An- und Abreise sowie die Vor-Ort-Mobilität ohne eigenen Pkw entwickelt und erprobt. Damit verbunden ist die Erprobung von Ride-Sharing, multimodalen Knoten sowie Gepäckservices bzw. -logistik. Die entwickelten Mobilitätslösungen beziehen auch Einheimische, (saisonal) Beschäftigte und Pendler:innen ein, um auch in deren Mobilität eine Verhaltensänderung hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten in deren Alltags- und Freizeitmobilität zu erreichen.
In der Pilotregion Großraum Salzburg wird ein innovatives Planungswerkzeug zur gesamtsystemischen Planung und Monitoring von multimodalen Angeboten sowie Mobilitätsknoten entwickelt und flächendeckend angewandt. In einem Aktionsplan für das Bundesland Salzburg werden Standorte bestehender und möglicher multimodaler Knoten untersucht. Zudem werden neue Mobilitätsangebote sowie innovative Angebote mit besonderer Berücksichtigung der touristischen Mobilität sowie des Arbeits- und Ausbildungsverkehrs entwickelt.