Über 100 Sorten Maniok sind in der Region bekannt. Der giftige Maniokstrauch wird von den Frauen in Mischkultur auf kleinen Feldern gepflanzt. Nach einigen Monaten beginnt die Ernte. Wöchentlich werden einige Pflanzen ausgerissen und die Wurzeln in großen Körben von den Frauen ins Dorf gebracht.
Bevor Maniok als „farinha“ (Mehl) verzehrt werden kann, muss er einer aufwändigen Verarbeitung unterzogen werden.
Die Wurzeln werden geschält, zu Brei gerieben und anschließend in einer „peneira“ (flaches Sieb) ausgespült. Später werden diese „peneiras“ auch zum Aussieben der zu groben Fasern nach dem Auspressen verwendet (siehe Bild).
Der „tipiti“ ist ein kunstvoll geflochtener Schlauch, der an einem Ende verschlossen ist und am anderen eine Öffnung aufweist. Er wird zum Auspressen des Maniokbreis verwendet.
Im Zuge der Verarbeitung verschwindet die ursprünglich enthaltene giftige Blausäure.
In „balaios“ (Körben) wird die Maniokmasse aufbewahrt. Sie werden aber auch zum Servieren der Fladen verwendet.
Der nächste Schritt ist das Trocknen der Maniokmasse in einer Eisenpfanne über dem Feuer (siehe Bild). Das Endprodukt dieses Vorgangs ist dann die „farinha“. Es kann längere Zeit aufbewahrt werden, ist gut haltbar und leicht zu transportieren.
Aus dem Mehl werden Fladen – „beiju“ – gebacken, welche mit einem geflochtenen Fächer über dem Feuer gewendet werden. Die Fladen werden in der Sonne getrocknet.
Für Feste wird das Maniokmehl mit Wasser, Zuckerrohrsaft und teils mit Früchten wie Bananen oder Ananas vermischt und vergoren. Es entsteht ein bierähnliches Getränk – das „caxirí“. Aus dem Mehl kann außerdem Brei zubereitet werden, mit und ohne Früchte, aber auch sehr schmackhafter Kuchen.