Das gesamte Einzugsgebiet des Rio Negro (gelb markiert) umfasst
714.000 km2 und erstreckt sich über Brasilien, Kolumbien und Venezuela.
Davon stehen über 65 % unter Schutz, entweder als Indigenes Land oder
als Naturschutzgebiete, die sich teilweise auch überlappen.
Es ist das größte Schwarzwasser-Flussbecken der Erde mit
Bis heute gibt es in der Region kaum Straßen, sodass die Wasseradern nach wie vor als Hauptrouten des institutionellen, interkulturellen und grenzüberschreitenden Dialogs genutzt werden. Um medizinische Versorgung, Zugang zu Bildung sowie behördlichen Dienstleistungen zu ermöglichen, sind die Menschen auf diese Transportwege angewiesen. Daher unterstützte das Klimabündnis die Region besonders zu Beginn bei der Anschaffung von Gemeinschaftsbooten und dem Ausbau eines Radiofunknetzes zur Überbrückung der enormen Distanzen.
Der Rio Negro ist bekannt für seine rauen Gewässer und unzähligen Stromschnellen, die das Navigieren erschweren. Daher ist die Abhängigkeit von fossilen Energien in der Region für den Betrieb der Bootsmotoren bis heute eine große Hürde auf dem Weg zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung.
2023 wurden erste Versuche unternommen, ein solarbetriebenes Boot für den Transport von landwirtschaftlichen Produkten auf kürzeren Strecken, in Betrieb zu nehmen. Unterstützung erhielt das Projekt u.a. vom BMK.
(Aus dem Aktionspapier gegen Bergbau am Rio Negro)
Fisch ist für die Menschen am Rio Negro bis heute die Hauptproteinquelle – er wird nach traditionellen Fangmethoden mit Reusen gefangen und über Holzfeuer haltbar gemacht (peixe moqueado). Bis heute stellt Fisch neben Maniok die Grundlage für die Ernährungssouveränität am Rio Negro.
Durch Quecksilbereinsatz beim illegalen Goldabbau werden die Flüsse und damit auch die Fische jedoch immer wieder vergiftet. Das führt auch zu gesundheitlichen Folgen bei der Bevölkerung.
Außerdem bedrohen industrielle Fischerei sowie unregulierter Fischerei-Tourismus die Region. Die FOIRN steuert dem entgegen, indem sie, u.a. mit Unterstützung durch Klimabündnis-Mittel, Öko-Tourismus-Angebote für Sportfischerei entwickelt und damit gleichzeitig nachhaltige Einkommensmöglichkeiten für die Dorfgemeinschaften etabliert.